Fragen … kann nicht schaden
… denn Fragen regen zum Nachdenken an. Auch im Glauben. Schließlich wollen wir doch verstehen, was wir glauben. Darum gibt schon der große Kirchenlehrer Augustinus den entschiedenen Rat: „Versuche zu verstehen, um zu glauben!“ Aber mit seinem Verstand allein darf der Mensch sich nicht zufrieden geben. Darum fordert Augustinus weiter: „Glaube, damit du verstehst!“ Worin aber übertrifft der Glaube menschliche Vernunft? Auf diese Frage hat einige Jahrhunderte später Anselm von Canterbury eine griffige Antwort geliefert: „Der Glaube lässt uns begreifen, dass es etwas Unbegreifliches gibt.“ Der Glaube hilft unserem Denken also weiter, oder, wenn wir wollen, auf die Sprünge. Philosophen reden da von „Transzendenz“; bei Eugen Roth wachsen in seinem kleinen Gedicht „Das Bessere“ dem Denken Flügel:
Ein Mensch denkt logisch, Schritt für Schritt. Jedoch er kommt nicht weit damit. Ein andrer Mensch ist besser dran: Er fängt ganz schlicht zu glauben an. Im Staube bleibt Verstand oft liegen. – Der Glaube aber kann auch fliegen!
Den Weiheimer Glaubensfragen wünsche ich ganz in diesem Sinne: gedankenreiche Aus-Flüge in die Welt des Glaubens!
Pfarrer Dr. Ulrich Lindl
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